El Nido – Ein Ort mit vielen Gesichtern

Der erste Eindruck von El Nido war nicht unbedingt toll. Das Zentrum ist geprägt durch viele Bars und Restaurants, unzählige Travel Agents mit identischem Angebot und ein paar Convenience Stores mit sehr übersichtlichem Sortiment. Also kurz: Ein typischer Backpacker-Ort.

Ich habe mich aber trotzdem auf die Socken gemacht und bin zunächst vom Pier aus weiter nach Westen gelaufen. Sehr schnell kommt man in sehr ärmliche Viertel. Hier wohnen die Einheimischen, die teilweise noch vom Fischfang leben. Überall werde ich freundlich begrüßt. Viele Touristen trifft man hier nicht mehr. Auch auf der kleinen vorgelagerten Insel, die man bei Ebbe zu Fuß erreichen kann, treffe ich nur spielende Kinder. Bizarr sind die aus dem Meer ragenden Steinpilze. Auf einem steht sogar eine kleine Wellblechhütte.

Zurück im Zentrum merke ich, dass ich über ATMs hier nicht an Geld komme: Alle sind defekt oder leer. Ich möchte aber auch ungern noch mehr Bargeld umtauschen, denn auf den anderen Inseln sieht es wohl nicht besser aus. In einer Facebook-Gruppe stoße ich dann aber auf einen Tipp (Link siehe unten), wie man über einen Geldtransferdienstleister doch noch an Pesos kommt. Das habe ich bisher noch nie gemcht, aber es hat funktioniert.

Dann geht es auf die andere Seite des Ortes. Am Strand entlang komme ich an mehreren kleinen Buchten mit ein paar Bungalows vorbei. Darunter haben sich auch schon ein paar höherpreisigere gemischt. Aber dann auch wieder mitten im Wald eine einfache Werft für die Auslegerboote. Ganz bis zum Flughafen komme ich aber nicht: Irgendwann ist kein Durchkommen mehr. Pfade sind in dieser Gegend offensichtlich Mangelware. Also umdrehen und – mit Kaffeestopp – zurück in den Ort, dieses Mal aber über die kleine Zufahrtsstraße zu den Bungalows.

Der nächste kleine Ausflug führt mich nach Corong-Corong, den südlich gelegenen Ortsteil. Hier geht es bedeutend ruhiger zu als in El Nido selbst. Es gibt zwar am Strand auch ein paar Hotels, aber sonst ist nicht viel los. Dafür wird der Strand noch von Einheimischen dominiert: Kinder spielen, Boote werden repariert.

Zum Mittagessen gibt es dann eine Wirklich gute italienische Pizza. Wo abends eine Schlange auf der Straße steht ist jetzt Ruhe angesagt. Die meisten Touristen sind jetzt auf den Booten.

Nachmittags suche ich dann den Canopy Walk, die kleine Via Ferrata von El Nido. Sie ist gar nicht so leicht zu finden. Man hat hier auf Stahlstützen einen Weg durch die Felszacken gebaut – incl. 75m sehr wackliger Hängebrücke. Guide, Helm und Klettersteigset unterstreichen den Event-Charakter und rechtfertigen den recht saftigen Preis von 400 Pesos, sind aber nicht unbedingt notwendig.

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